Statement zur DRS 0191/XXI (Einwohnerantrag Wenckebach)

Die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung medizinischer Versorgung und die dafür erforderliche Infrastruktur kostet Geld – Geld, das nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Vor diesem Hintergrund hat Vivantes entschieden, das Versorgungsangebot von bisher zwei Krankenhäusern im Bezirk am Standort des Auguste-Viktoria-Klinikums (AVK) zu konzentrieren.

In den AVK-Standort wird investiert, um dem Anspruch auf eine moderne und leistungsfähige stationäre Patientenversorgung gerecht zu werden – und das auch in Zukunft! Diesem Anspruch kann das Wenckebach-Klinikum (WBK) in seiner heutigen Form nicht gerecht werden und Investitionen, die auch hier dringend erforderlich wären, würden bestenfalls zur Aufrechterhaltung des status quo beitragen.

Vivantes hat immer bestätigt, dass nur eine Verlagerung der Kapazitäten erfolgt und mit dem Umzug kein Abbau von Betten oder Personal einhergeht. Wir erwarten, dass Vivantes das Vorhaben auch genau so umsetzt und möchten den bereits laufenden Prozess nicht verzögern oder gar unterbrechen.

Gleichzeitig möchten wir bekräftigen, dass uns der Erhalt des Standortes WBK – wenn auch nicht als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung – als Gesundheitsstandort mit wichtigen medizinischen Versorgungsangeboten insbesondere für die unmittelbare Anwohnerschaft wichtig ist. Wenn man sich in der Diskussion nur auf die Frage „Krankenhaus: ja oder nein?“ konzentriert, verliert man unter Umständen andere Möglichkeiten zur Nutzung und Weiterentwicklung des Standortes aus den Augen. Wir möchten alles daran setzen, dass diese Gelegenheit nicht vertan wird.

André Stammen
Gesundheitspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg
23. Juni 2022