Erschreckend unkonkret waren die Antworten, die Bürgermeisterin Schöttler auf eine mündliche Anfrage der FDP-Fraktion in der Sitzung der BVV am 28. April gab:
 
Weder wusste sie, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Stichtag 23. April im Homeoffice arbeiten noch konnte sie sagen, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter Corona-Bedingungen gleichzeitig in den Büroräumen des Bezirks arbeiten können.
Erschreckend ist auch die Begründung: „hierzu erfolgt keine Datenerfassung“.
 
Kann man sich ein Dienstleistungsunternehmen mit über 2.000 Mitarbeitern und 350.000 Kunden vorstellen, dass auch nach fast einem Jahr arbeiten unter Pandemiebedingungen nicht weiß, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Büro oder zuhause arbeiten können bzw. tatsächlich arbeiten? Es drängt sich der Verdacht auf, dass eine nicht geringe Zahl von Arbeitsplätzen, die derzeit weder von Zuhause noch aus den Büros besetzt wird, verschleiert werden soll.
 
Dieses Missmanagement und der fehlende Wille zu modernem, strukturiertem Personalmanagement führt in diesem Bezirk nicht erst seit der Pandemie zu immer längeren Bearbeitungszeiten der Verwaltung und kontinuierlich schlechtem Service für die 350.000 Bürgerinnen und Bürger von Tempelhof -Schöneberg.
 
Dass die Vorgabe des eGovernment-Gesetzes, das bis Ende 2022 die vollständige Digitalisierung der Verwaltung vorschreibt, eingehalten werden, kann unter diesen Umständen kaum erwartet werden.