Die SPD hat im Bund einen deutlichen Überraschungssieg errungen und im Land Berlin die Wahl knapp, aber auch souverän gewonnen.
Betrachtet man die SPD hier bildlich als „Angler“, hat sie alles richtig gemacht:
 
Der Köder war der im Bund beliebte Olaf Scholz. Das Wahlvolk hat angebissen.
In Berlin war es Franziska Giffey, die von dem Angler SPD aufgeboten wurde. Mit ihrer sozialpolitischen Haltung und eher konservativem Einschlag wie dereinst Gerhard Schröder hat sie das Wahlvolk überzeugt. Die Bürger, die sodann folglich als Fische zu betrachten wären, haben angebissen.
 
Allerdings proben nun die eher links und sozialistisch angehauchten Kreisverbände der SPD den Aufstand. Diese sind es, die nun die Richtlinien der Landespolitik bestimmen wollen, indem sie auf eine Koalition mit den Linken forcieren.
 
Im Gegensatz dazu hat die CDU im Bund einen Köder gewählt, welcher der Partei schmeckt, nicht aber den Fischen. Armin Laschet ist durchgefallen. Die CDU wäre mit dem „Köder“ Markus Söder vermutlich besser gefahren und hätte die „Fischernte“ gesteigert. Der Berliner CDU geht es mit dem Köder Kai Wegner nicht besser. Monika Grütters wäre hier die bessere Wahl gewesen.
 
Auch Bündnis 90 / Die Grünen haben größten Wert daraufgelegt, dass der Köder Annalena Baerbock der Mehrheit in der Partei mundet. Robert Habeck hingegen hätte nach Mehrheitsmeinung der Medien den Grünen deutlich mehr Ertrag beschert, weil der Fisch bei ihm herzhafter zugebissen hätte. Die Grünen haben es nach der Wahl selber gemerkt und Robert Habeck zum Vizekanzler bestellt.
 
Die FDP hatte das Glück, dass der Köder Christian Lindner sowohl dem Angler als auch den Fischen schmeckt. Die Ausbeute im Bund war immerhin 11,5 Prozent.
 
Auch in Tempelhof-Schöneberg waren sowohl Lars Lindemann bei seiner Kandidatur für den Bundestag als auch Holger Krestel bei seiner Kandidatur für das Abgeordnetenhaus erfolgreich.
 
Reinhard Frede
Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten
in der BVV Tempelhof-Schöneberg